Aktuelles

20.10.2021

BEMO schüttet zwei Prozent Dividende aus

Schwierige Rahmenbedingungen – Veränderung im Vorstand

Der bisherige Vorsitzende Ernst Bräutigam, Vorstand Herbert Werner, Landrat Thomas Ebeling, Aufsichtsratsvorsitzender Arnold Kimmerl, dessen Stellvertreter Bernhard Werner und Vorstand Hans Prechtl arbeiten an der Umsetzung der Energiewende im Landkreis Schwandorf. (Herbert Vogl, Mitglied des Aufsichtsrats der bemo)

Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für Energiegenossenschaften sind aktuell nicht als rosig zu bezeichnen. Die Abwicklung der umfangreichen Tagesordnung mit Wahlen wurde bei der 10. Generalversammlung der Bürgerenergie Mittlere Oberpfalz (bemo) in der Nordgauhalle in Nabburg trotzdem harmonisch und zügig durchgeführt. Die Dividende in Höhe von zwei Prozent haben die Mitglieder einstimmig beschlossen. Landrat Thomas Ebeling bescheinigte der bemo, seit ihrer Gründung vor genau zehn Jahren eine erfreuliche Entwicklung genommen zu haben. Dass sie seit einem Jahr auch als regionaler Stromanbieter auftritt, ist ein beachtlicher Schritt auf dem Energiemarkt.

Als „hartes Los“ bezeichnete der Aufsichtsratsvorsitzende Arnold Kimmerl die Arbeit der bemo. Von der Übernahme einer Freiflächen PV-Anlage nahe Burglengenfeld musste Abstand genommen werden, da ein wirtschaftlicher Betrieb für die Energiegenossenschaft nicht realisierbar war. Die aktuellen Rahmenbedingen führen dazu, das nur Anlagen, die von Anfang an selbst projektiert werden, einen wirtschaftlichen Betrieb erlauben.

In Zusammenarbeit mit dem Markt Schwarzenfeld wurde eine PV-Dachanlage mit 178 kWp auf der Mittelschule in Schwarzenfeld errichtet. Mit der Stadt Burglengenfeld und deren Stadtwerken versucht die bemo, eine Freiflächen PV-Anlage zu entwickeln. Der im letzten Jahr auf den Weg gebrachte Regio Strom, Ökostrom aus der Region für die Region (siehe auch die Erläuterung am Ende dieser Pressemitteilung), ist leider hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Nur wenige Mitglieder haben von der Wechselmöglichkeit Gebrauch gemacht. Dagegen ist das Interesse an der bemo nach wie vor sehr hoch. Doch wegen fehlender realisierbarer Projekte muss bei neuen Mitgliedern auf die Bremse gedrückt werden. Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 waren 383 Mitglieder registriert.

Der Jahresabschluss der bemo wurde mit einer Bilanzsumme von 4.699.000 € zum 31.12.2020 festgestellt. Der Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2020 erreichte 71.234 €. Aus dieser Summe werden 56.854 € an die Mitglieder ausgeschüttet, was zwei Prozent Dividende entspricht. 14.380 € werden als Gewinnvortrag in das nächste Geschäftsjahr übertragen. Alle Beschlüsse dazu wurden ohne Gegenstimme gefasst.

Wahlen zum Vorstand und Aufsichtsrat – Christian Meyer neu im Vorstand

Da die Mitglieder des Aufsichtsrats für unterschiedliche Amtszeiten gewählt sind (jedes Jahr scheidet ein Drittel aus), fanden punktuelle Nachwahlen statt. Zwei Wahlen, die bereits vor einem Jahr wegen Corona im Umlaufverfahren getroffen wurden, mussten auf Drängen des Registergerichts am Amtsgerichts Amberg in der Präsenzveranstaltung bekräftigt werden. Als Aufsichtsratsvorsitzender wurde Arnold Kimmerl bestätigt, als Mitglied des Vorstands Bürgermeister Hans Prechtl, der der bemo seit ihrer Gründung als Aufsichtsrat angehört hatte.

Ebenso einstimmig erfolgte die Wiederwahl der Aufsichtsräte Markus Breitschaft, Wolfgang Nowak, Peter Scheitinger, Christian Weiß und Bernhard Werner. Ernst Bräutigam aus Nabburg, der die bemo zuletzt als Vorsitzender des Vorstands geleitet hatte, schied auf eigenen Wunsch aus dieser Funktion aus und gehört künftig dem Aufsichtsrat an. Die Versammlung dankte ihm für seine Verdienste und freute sich, dass sein Fachwissen der bemo erhalten bleibt. Für Bräutigam wurde Christian Meyer vom Referat Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung am Landratsamt Schwandorf neu in den Vorstand berufen. Der dreiköpfige Vorstand besteht damit aus Meyer, Prechtl und Herbert Werner.

Kurz erklärt: Was ist der regionale Strommarkt?

Durch den regionalen Strommarkt können Erzeuger aus dem Landkreis Schwandorf ihre Sonnenenergie in unseren regionalen Strommarkt einspeisen. Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis können diesen Strom wiederum nutzen. Ganz nach dem Motto: Ökostrom aus der Region, für die Region!

Alle Bürgerinnen und Bürger, ob mit oder ohne Solaranlage, haben so die Möglichkeit, sich aktiv an der Energiewende vor Ort zu beteiligen. Und falls die Sonne einmal nicht scheint, beziehen Sie Ihre Energiemenge von bayrischer Wasserkraft. Es bleibt in jedem Fall bei 100 Prozent Ökostrom aus Bayern.